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Lipödem

In unserer Privatpraxis mit Fokus auf lympho-vaskuläre Erkrankungen können wir nicht nur die Diagnose des Lipödems stellen, sondern auch hinsichtlich der Behandlungsmöglichkeiten beraten und die Behandlung, sei es eine operative oder eine konservative Therapie, durchführen. 

Was ist das Lipödem?

Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung des Fettgewebes, welche durch eine schmerzhafte Vergrößerung der Fettgewebeschicht gekennzeichnet ist. Von dieser Erkrankung sind fast ausschließlich Frauen betroffen, sodass weltweit etwa jede zehnte Frau ein Lipödem hat.

Es kommt dabei zu einer symmetrischen, aber unproportionalen Verteilung des Fettgewebes vor allem in Armen und Beinen, ist aber auch in anderen Körperregionen möglich. Dabei gibt es unterschiedliche Typen, bei denen diese Regionen kombiniert oder einzeln betroffen sind (siehe Grafik).

Das Lipödem wird oftmals nicht erkannt und so mit Übergewicht oder Adipositas verwechselt. Dies ist problematisch, da man das klassische Lipödem-Fett nicht durch Ernährung und Sport reduzieren kann, was zu einem hohen Leidensdruck der Betroffenen führen kann. Man geht davon aus, dass es eine genetische Komponente gibt und, dass das Lipödem besonders in Phasen hormoneller Veränderungen (z.B. Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre) fortschreitet.

Mögliche Symptome

  • Unproportionale Fettverteilung an Armen und/oder Beinen und evtl. Bauch/Rücken bei schlanken Füßen und/oder Händen
  • Hohe Druckschmerzempfindlichkeit
  • Neigung zu blauen Flecken
  • Spannungsgefühl und schwere Beine
  • Veränderte Hautstruktur, unebene Hautoberfläche
  • Erschöpfung

Einteilung in Stadien

Stadium I: ist durch eine gleichmäßige, glatte Hautoberfläche gekennzeichnet. Das Unterhautfettgewebe ist verdickt, jedoch weich und knotenfrei. Die Hautoberfläche kann leicht dellig erscheinen, besonders bei Druck.

Stadium II: zeigt eine unregelmäßigere Hautoberfläche mit deutlicheren Dellen und Knoten im Fettgewebe. Die Haut fühlt sich härter an, und es entstehen vermehrt Hämatome (Blutergüsse) bei geringem Druck.

Stadium III: ist das fortgeschrittenste Stadium mit grob geknotetem, verhärtetem Fettgewebe. Die betroffenen Körperstellen sind stark vergrößert und deformiert, was die Beweglichkeit einschränkt. Die Hautoberfläche ist massiv uneben, und es treten vermehrt Schmerzen auf.

Die Progression vom ersten zum dritten Stadium kann Jahre dauern und wird oft von zunehmenden Beschwerden begleitet. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Fortschreiten des Lipödems verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.

Therapie

Konservative Therapie

Eine konservative Therapie konzentriert sich oft auf die Symptomlinderung und die Verlangsamung des Krankheitsfortschritts. Hierbei spielen Kompressionskleidung und die Manuelle Lymphdrainage (MLD) eine entscheidende Rolle. Kompressionskleidung hilft, den Lymphfluss zu verbessern und Schwellungen zu reduzieren, während die Manuelle Lymphdrainage durch sanfte Massage den Abtransport von Flüssigkeiten unterstützt.

Operative Therapie

Für viele Patientinnen bietet jedoch die operative Therapie durch Liposuktion eine effektive Lösung, insbesondere wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend sind. Bei der Liposuktion werden die überschüssigen Fettzellen gezielt entfernt, um das Aussehen der betroffenen Bereiche zu verbessern und Beschwerden zu lindern sowie das weitere Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Moderne Techniken wie die lymphatisch schonende Fettabsaugung nach Baumeister ermöglichen präzisere Eingriffe mit geringerem Risiko für Komplikationen und eine schnellere Genesung.

Welche Therapie wird wann gewählt? 

Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Schweregrad des Lipödems, individuelle Symptome und Präferenzen des Patientinnen sowie mögliche Risiken und Komplikationen. Eine sorgfältige Abwägung der Optionen zusammen mit einem erfahrenen medizinischen Team ist entscheidend, um die bestmögliche Therapie für jede einzelne Patientin zu gewährleisten.

Ablauf der Operation (in unserer Praxis)

Bei uns können Sie sich entscheiden, ob Sie die Liposuktion ambulant oder stationär durchführen lassen möchten. Bei einer ambulanten Liposuktion findet diese in unseren Räumlichkeiten statt, bei einem stationären Eingriff in einer Privatklinik mit Belegbetten in Hannover.

Vor der OP ist es entscheidend, dass Sie durch uns ein Erstgespräch mit Diagnosestellung sowie ein OP-Vorbereitungsgespräch durchgeführt haben. Die Liposuktion erfolgt in einer Tumeszenz-Lokalanästhesie. Diese enthält eine örtliche Betäubung, bereitet aber auch die Fettzellen auf die Absaugung vor. Dabei werden dann mehrere Liter dieser Flüssigkeit in die Operationsareale eingespritzt.

Eine lange stumpfe Nadel mit kleinen Löchern wird verwendet, um Fettzellen abzusaugen, wobei ein vibrierendes Gerät Nerven, Blut- und Lymphgefäße schont. Kleine Hautschnitte von 5-10mm werden gemacht, die nach der Abheilung kaum sichtbar sind.

Nach der OP werden die Arme oder Beine unserer Patientinnen gepolstert und das Gewebe wird unter Kompression gestellt. Dies stellt sicher, dass das Gewebe nicht anschwellen kann und die Heilung besser gefördert werden kann. Die Kompressionswäsche muss dann mindestens bis 6 Wochen nach OP getragen werden. Die meisten Patientinnen können aber schon nach zwei Wochen wieder zur Arbeit gehen, da die größte Schwellung dann abgeheilt ist und die verbleibende Tumeszenzlösung ausgeschieden oder vom Körper aufgenommen wurde.

Sie denken, Sie könnten ein Lipödem haben?

Unsere Praxis ist spezialisiert auf lympho-vaskuläre Erkrankungen und hat jahrelange Erfahrung im Bereich der Lipödem-Diagnostik und Behandlung.

Mithilfe eines ausführlichen Anamnesegespräch sowie einer körperlichen Untersuchung können wir bei Ihnen die Diagnose des Lipödems stellen. Im nächsten Schritt können wir Sie über die Behandlungsmöglichkeiten informieren und einen individuellen Behandlungsplan für Sie erstellen – mit und ohne Operation.

Vereinbaren Sie jetzt gerne einen fachärztlichen Termin bei uns.